Ausflugstipp: Campus Galli in Meßkirch

„Letzter Kaffe vor dem Mittelalter“ steht auf einer Werbetafel im Museumsshop. Wer diesen hinter sich lässt und das Gelände des Campus Galli betritt, verzichtet nicht nur auf Kaffee. Eine bunte – nein, genau genommen eine mittelalterlich-naturweiß bekleidete – Schar von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen ist an diversen Stationen am Werkeln. Holznägel und -balken, schmiedeeisernes Werkzeug, Tonkrüge, Wollfäden und Weidenkörbe… alles wird hier genau so hergestellt, wie es die Menschen im Jahr 900 unserer Zeitrechnung getan haben. Man staunt, was damals schon alles möglich war – und wie beschwerlich und zeitaufwändig es war, damals, ohne Kaffe, ohne Akkuschrauber, ohne CNC-Fräse. Und man staunt, wie schnell die Zeit vergeht, während man von Station zu Station schlendert, beobachtet, sich Drechsel- oder Färbetechniken erklären lässt und auf dem großen zentralen Markplatz eine mittelalterliche Wurst genießt.
Eine kleine Holzkirche wurde bereits fertiggestellt – nach und nach soll der St. Galler Klosterplan aus dem Jahr 830 n.Chr. mit seinen 52 Gebäuden original nachgebaut werden. Bis das Projekt fertig ist, kann man wohl noch ein paar Jahrzehnte lang naturweiß gekleidete Menschen beim Werkeln beobachten.
Der Campus Galli ist jedes Jahr vom 2. April bis zum 3. November jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10-18 Uhr geöffnet. Es gibt auch diverse Angebote für Schulklassen sowie Workshops und Führungen zu verschiedenen Themen rund um das mittelalterliche Handwerk und Leben.
Anschrift: Hackenberg 2, 88605 Meßkirch
www.campus-galli.de