Bauernregeln für Oktober

Je süßer der Gilbhart reifet den Wein,
desto strenger die Januarkälte wird sein.

Wer ist denn der Gilbhart? – Das ist ein alter deutscher Name für den Oktober; er steht für das vergilbende Laub, das nun von den Bäumen fällt.
Verschiedene Bauernregeln stellen jeweils einen ähnlichen Zusammenhang her zwischen der Wetterlage im Oktober und dem weiteren Verlauf des Winters.

Zwei weitere Beispiele sind:
Oktober rau, Januar flau.

Ist der Oktober warm und fein,
kommt ein scharfer Winter hinterdrein,
ist er aber nass und kühl,
mild der Winter werden will.

Ob die Menschen, die früher diese Bauernregeln entdeckt haben, recht haben?
Und ob die Zusammenhänge heute noch gelten?
Achten Sie doch in diesem Jahr einmal selbst darauf!

Am ersten Sonntag im Oktober wird in den Kirchen und auch auf etlichen Bauernhöfen das Erntedankfest gefeiert. In früheren Zeiten war die Dankbarkeit für eine gelungene Ernte viel deutlicher spürbar als heute. Verbraucher können das ganze Jahr über ein reichhaltiges Sortiment an Lebensmitteln kaufen – mit wie vielen Unwägbarkeiten Pflege, Ernte und Aufbereitung der Produkte verbunden war, bleibt dem Einkäufer in aller Regel verborgen.
Bei manchem Landwirt ist die Dankbarkeit über die eingefahrene Ernte getrübt von der großen Frage, ob er seine Äpfel, Kartoffeln oder Weizenkörner auch zu einem Preis verkaufen kann, der die bis dato entstandenen Kosten einigermaßen deckt.
Trotz alledem – eine gute Ernte, ein gutes Lebensmittel ist und bleibt ein Grund zur Dankbarkeit, und das Erntedankfest ist eine gute Gelegenheit, sich daran zu erinnern.