Die Eisheiligen und woher die Bauernregeln kommen
Lenzmond und Ostermond, Nebelmond und Christmond – so hießen früher die Monate März, April, November und Dezember. Der alte Klang versetzt zurück in eine alte Zeit, als es noch keine Wetterstationen und Hagelschutznetze gab, die Bauern aber dennoch (oder noch mehr als heute) darauf angewiesen waren, dass das Wettergott mild gestimmt ist und die Ernte gelingt.
Seit die Menschen essbare Pflanzen anbauen statt sie nur in der Wildnis zu sammeln, gibt es Bauernregeln. Sie beruhen auf der genauen Beobachtung von Naturphänomenen und Wetterlagen, auf dem Bestreben der Menschen, das Wetter zu verstehen und Vorhersagen treffen zu können.
Die Eisheiligen – namentlich Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifazius und die Kalte Sophie – sind vom 11-15. Mai und man zählt sie zu den so genannten Singularitäten; das sind charakteristische Wetterlagen, die mit nachweisbar erhöhter Wahrscheinlichkeit zu bestimmten Daten auftreten. (Das berüchtigte Aprilwetter in seiner Wechselhaftigkeit ist übrigens auch so eine Singularität.) Also Vorsicht mit Tomaten und anderen frostempfindlichen Pflanzen – diese sollte man am besten erst nach dem 15. Mai in den Garten setzen!