Zum Januar

Das Jahr 2022 hat begonnen. Noch ist es ganz frisch – die Zeit „zwischen den Jahren“ ist wohl besser als jede andere Jahreszeit geeignet, um Pläne und Träume und die allseits beliebten guten Vorsätze für die nächsten 12 Monate zu schmieden. Erinnern Sie sich dunkel an die Dinge, die Sie sich für 2021 vorgenommen haben? Bestimmt gibt es dabei Aspekte, die tatsächlich Realität geworden sind, und manches hat auch nicht geklappt. Pläne, Träume und Vorsätze – im folgenden ein paar Unterscheidungshilfen und Denkanstöße, damit die Beschäftigung mit den ganz persönlichen Varianten derselben ganzjährig Freude bereiten:
Pläne sind sehr konkrete Vorhaben, die in der Regel nicht scheitern: Urlaubspläne, Baupläne oder Dienstpläne zum Beispiel. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel – viele Pläne scheitern, weil sie nicht genau und ernsthaft genug formuliert wurden oder weil sich die Welt einfach stärker verändert als man für möglich gehalten hätte. Fürs freudige Formulieren der persönlichen Pläne für 2022 – sei es Urlaub, Dachausbau oder die Teilnahme am nächsten Stadtmarathon – lautet die Devise: Schreiben Sie die Dinge, die Ihnen wichtig sind, sorgfältig und mit konkreten Schritten und Zeitfenstern auf – aber seien Sie dabei nicht so gründlich, dass Sie Ihre Flexibilität und Ihren Humor verlieren, wenn das Leben Ihre Pläne durchkreuzt.
Träume sind von der aktuellen Realität vollkommen unabhängig. Ein Gefängnisinsasse kann von einer Weltreise träumen, oder ein Blinder von einer Karriere als Filmemacher… und wovon träumen Sie? In einem eng getakteten Alltag und einer Freizeit, die (zu) oft mit Medienkonsum und Informationsfluten gefüllt wird, kann es etwas Geduld fordern, den Zugang zu den eigenen Träumen zu finden. Ein guter Startpunkt ist eine Erinnerung an ein wunderschönes Erlebnis aus der Vergangenheit, ein Tag am Meer, das erste Verliebtsein, ein zauberhaft schöner Tag mit Familie oder Freunden? Lassen Sie sich in das damalige Glücksgefühl hineinfallen und aus dem heraus neue Bilder aufsteigen. Es kann sein, es taucht ein Traum auf, den Sie dann in einen konkreten Plan bringen und umsetzen. Aber auch wenn das nicht der Fall ist – Träume sind eine gute und wichtige Hilfe, damit im Alltag mehr Platz für kleine und große Momente von Glück und Zufriedenheit entstehen.
Gute Vorsätze sind für viele ein leidiges Thema: Wie oft klappt es doch nicht, weniger Schokolade zu essen und ein paar Kilos abzunehmen, nicht mehr so viel im Internet zu surfen oder öfter Sport zu treiben? Und warum klappt es so oft nicht? Eine Antwort darauf lautet oft: Vorsätze sind oft nicht wichtig genug. Sie beziehen sich gerne auf Dinge, die nicht verändert werden müssen, sondern nur verändert werden müssten. Der Tipp für Ihre guten Vorsätze für 2022: Prüfen Sie, welche davon so unwichtig sind, dass Sie sie gleich wieder fallen lassen können und, welche so wichtig sind, dass Sie aus einem „ich müsste mal…“ ein „ich will!!!“ mit konkretem Handlungsplan machen. Und die guten Vorsätze, die sich hartnäckig im Bereich des unerledigten „ich müsste mal..“ halten, sie sind eine gute Übung, sich selbst zu mögen, auch wenn man nicht alles schafft, was man sich vornimmt.

Bildnachweis: Katja Brudermann