Zum März
Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt
Er setzt seine Felder und Wiesen in Stand.
Er pflüget den Boden er egget und sät
und rührt seine Hände früh morgens und spät.
So lautet die erste Strophe des wohl jedem bekannten Volkslieds. In dieser Form wurde es 1905 erstmals veröffentlicht – es geht auf eine ältere Version zurück, in der es heißt „im Märzen der Bauer die Ochsen einspannt…“. Heute müsste es wohl heißen „.. den Traktor anwirft“, oder vielleicht auch schon „sein Smartphone bemüht“? Ja, die Techniken, mit denen die Felder bestellt werden, ändern sich im Lauf der Zeit. Was aber jedes Jahr unverändert ist: Es wird Frühling. Die Tage werden länger und die Sonnenstrahlen wärmer, die Pflanzen beginnen zu sprießen, und jeder, der ein Stücklein Land sein eigen nennt, beginnt sich zu kümmern – der Landwirt, der viele Hektar Land bewirtschaftet genauso wie der Stadtmensch, der seine Balkonkästen richtet.
Im Grunde sind es lauter kleine Wunder, die gerade am Erdboden passieren: Aus kleinen Zwiebeln oder Samenkörnern wachsen große Pflanzen heran. Der Frühling ist die Jahreszeit, in der dieses Wachstum natürlicher Weise beginnt, und wir Menschen können uns davon durchaus anstecken lassen. Jeder Mensch trägt ja unzählige „Samenkörner“ in sich, in Form von Ideen und Gedankenblitzen, von denen jeder die theoretische Möglichkeit in sich trägt, in die Tat umgesetzt zu werden. Nach der trägen Winterzeit erwacht der Tatendrang, und den muss man ja nicht ausbremsen!
Bildnachweis: Joachim Knoll