Buchtipp: Altes Wetterwissen wieder entdeckt

Nehme ich den Regenschirm mit oder nicht? Haben Sie sich auch schon dabei ertappt, einen Online-Wetterdienst als Entscheidungshilfe zu bemühen, anstatt aus dem Fenster zu schauen?
Beides kann aufschlussreich sein – der Unterschied liegt im Gefühl einer unmittelbaren Verbindung zur eigenen Umgebung, die sich bei der Beschäftigung mit den Wolken am Himmel deutlich leichter einstellen kann als beim Blick auf den Bildschirm.
Bernhard Michels Wetterbuch macht Laune, die vielfältigen Zeichen der Natur wahrzunehmen und für die eigenen Bedürfnisse auszuwerten. Wolken am Himmel, das Verhalten von Haus- und Wildtieren, das Aussehen von Pflanzen, die Beschaffenheit von Tau und Schneeflocken und nicht zuletzt auch die Befindlichkeiten den eigenen Körpers können helfen, das Wetter in den nächsten Stunden oder Tagen einzuschätzen.
Auch manche alte Bauernregel ist nicht von der Hand zu weisen – denn die richtige Einschätzung des Wetters zieht bei Landwirten in der Regel existenziellere Entscheidungen nach sich als die Auswahl der passenden Garderobe zum Nachmittagsspaziergang. Kann die Saat gut gedeihen? Hat das Heu vor dem Gewitter genug Zeit zum Trocknen? Wer sich hier verschätzt, hat mitunter die Ernte eines Jahres verspielt.
Je nachdem, welchem Berufsstand man angehört und in welcher Lebenssituation man sich befindet, sind Kenntnisse der Wetterkunde als betriebswirtschaftlich notwendig, überlebenswichtig oder einfach nur als interessantes Hobby zu begreifen. In jedem Fall dient die Wetterbeobachtung der Pflege einer direkten Beziehung zur Natur und zum Erhalt eines uralten menschlichen Erfahrungswissens.
Altes Wetterwissen wieder entdeckt – Bauernregeln, Wolken & Wind, Tiere & Pflanzen von Bernhard Michels, erschienen im blv Verlag, ISBN 978 3-8354-1391-7, Kostenpunkt im Handel: 16,99 €