Fachsimpeln für Obstbauern

Mitte Februar fand in Friedrichshafen die „Fruchtwelt Bodensee“ statt – eine wichtige Fachmesse, auf der sich Obstbauern aus der ganzen Bodenseeregion und darüber hinaus über die neusten Entwicklungen in der Branche informieren können.
Ein wichtiges Thema für jeden, der vom Obstbau lebt: Arbeitskräfte sind teuer, und gute Mitarbeiter sind zudem schwer zu finden. Beständig werden technische Hilfsmittel entwickelt und weiterentwickelt, damit Arbeiten so effektiv wie möglich erledigt werden können. Was es diesbezüglich auf einer Fachmesse so alles zu sehen gibt, da kann man als Laie nur noch mit den Ohren schlackern:
Was bis heute noch viele Obstbauern kunstvoll per Hand machen, geht inzwischen auch maschinell: Ein Gerät mit vertikalen Reihen aus Sägeblättern schneidet die Bäume maschinell zurück. Nur alle paar Jahre wird dann noch per Hand nachgeschnitten. Ein „Staubsauger verkehrt herum“ gibt pulsierende Luftstöße an die Apfelbäume ab und entfernt damit einen Teil ihrer Blätter. Der Entlauber kommt z.B. wenige Wochen vor der Apfelernte zum Einsatz – so bekommen die Früchte noch eine Extra-Portion Sonne, und das Ernten geht deutlich schneller, weil man die Äpfel nicht lange zwischen den Blättern suchen muss. Ein so genanntes Fadengerät dient dazu, die Baumreihen grasfrei zu halten. Warum macht man das eigentlich? Die schwarzen Streifen um die Apfelbäume, in denen die nackte Erde hervorschaut, sehen doch eigentlich nicht schön aus, oder? Zum einen müssten die Bäume natürlich Wasser und Nährstoffe mit dem Gras teilen, das dort wächst. Und zum anderen: Hohes Gras ist ein ideales Versteck für Wühlmäuse, und die wiederum knuspern gerne an den Apfelbaumwurzeln.
Bildnachweis: Katja Brudermann