Rezept-Tipp: Eichelkaffee brauen

So ein Eichelkaffee braucht seine Zeit. Die Produktion beginnt mit einem schönen Herbst-Spaziergang, von dem man ein paar Hände voller Eicheln mitbringt. Zur Info: Fertiges Eichel-Kaffee-Pulver hält nur ca. 2 Wochen lang, dann wird es ranzig. Es lohnt sich also nicht, große Mengen auf Vorrat zu sammeln. Wieder daheim in der guten Stube werden die gesammelten Eicheln zuerst von ihrer harten Schale befreit; das geht am besten mit einem Nussknacker. Die Eichel-Früchte im Inneren haben noch eine braune Haut, die mit einem scharfen Messer abgekratzt wird. Die helle Frucht enthält immer noch ziemlich viele Gerbstoffe. Damit der Kaffee später nicht zu bitter wird, gilt es, die Gerbstoffe herauszuspülen. Am besten füllt man die fertig geschälten Eicheln in ein engmaschiges Netz und befestigt dieses gut am Ufer eines schnell fließenden Bachs. So werden diese innerhalb eines Tages gut durchgespült. Falls gerade kein Bach verfügbar ist, tut´s auch eine Schüssel mit lauwarmen Wasser, in dem die Nüsse 24 Stunden baden. Danach werden sie mit klarem Wasser nachgespült und am besten in Heizungsnähe ein paar Tage getrocknet. Die trockenen Eicheln werden – am besten mit einem scharfen Wiegemesser – klein gehackt und bei niedriger Hitze ohne Fett in der Pfanne geröstet. Nach etwa einer halben Stunde unter beständigem Rühren ist die Grundsubstanz für den Eichelkaffee fertig. Wie Kaffeebohnen kann man die Eichelstückchen in der Kaffeemühle mahlen. Das Pulver ist dann wie „normaler“ Kaffee verwendbar – als Filterkaffee, in der Espressomaschine oder in der French Press. Die Dosierung ist ähnlich wie Kaffee und letztlich Geschmackssache.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Ausprobieren!

Bildnachweis: Katja Brudermann