Was machen eigentlich die Bauern… in der Corona-Krise? Zwei Mitglieder erzählen:

Inge Schwehr, Ferienhof Schwehr in Salem-Beuren:
„Es ist im Moment eine schwierige Zeit, und die Welt, wie wir sie bisher kannten, scheint aus den Fugen zu geraten. Die Gesundheit und die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben für uns alle höchste Priorität, so sind zwei meiner Töchter für die nächsten zwei Wochen in einem Ferien-Blockhaus untergebracht – nach einem abgebrochenen Saisonjob in der Schweiz sind beide in häuslicher Quarantäne.
Die Aufnahme von Feriengästen ist ja bis auf weiteres untersagt – doch auch ohne Gäste wird es auf einem Bauernhof nie langweilig. Die Arbeiten im Wald und auf dem Feld beginnen, hier helfe ich meinem Mann mehr als sonst. Der Grundstein für die neue Apfel-Ernte ist gelegt – das Leben geht weiter!!
Zudem bin ich am Renovieren und stelle meinen großen Garten auf den Kopf.
Die sonst regelmäßig stattfindenden Weidenflecht-Kurse in unserer Naturwerkstatt und auch die Veranstaltungen in unserer Bauernschenke sind bis auf weiteres abgesagt und vielleicht müssen wir uns hier neu orientieren.
Eine Mitarbeiterin hat seid dem 01.03. eine neue Arbeitsstelle, und das ist in der momentanen Situation gut so für unseren Betrieb.
Ich hatte vor Corona oft Schlafstörungen – nun stehe unter keinem Zeitdruck und Zeitzwang – und kann nachts schlafen wie ein Bär! Vielleicht für Außenstehende nicht wirklich verständlich, aber mir gibt das zu denken.
Ich hoffe sehr, dass sich die Lage bald entspannt und wir nicht nur Stornierungen bekommen sondern auch bald mal wieder Anfragen und Buchungen.
Ganz wichtig ist mir, dass wir Bodenseebauern in Zeiten wie diesen zusammenhalten und kooperieren. Und ich hoffe, daß wir alle aus dieser Krise lernen und in dieser globalen Welt die Stärken und Vorzüge des Lokalen und Regionalen erkennen, schätzen und fördern.“

Bildnachweis: Katja Brudermann