Zum August

Es ist Erntezeit. Die Getreideernte ist in vollem Gange, und auch viele Obst- und Gemüsesorten sind in dieser Jahreszeit reif, wie man an den prall gefüllten Auslagen in den Supermärkten erkennen kann – oder auch nicht. Mal ehrlich: Merken Sie einen Unterschied, wenn Sie die Obst- und Gemüseauswahl jetzt im August mit dem Angebot im Februar vergleichen? Na gut, die Zwetschgen sind im Winter nur in eingemachter Form vorhanden, und die Erdbeeren aus Marokko sind nicht unbedingt im Sonderangebot. Ansonsten kann man dank globaler Handelsketten zu jeder Jahreszeit ein sehr ähnliches Angebot an frischem Obst und Gemüse finden.
Um herauszufinden, welche Obst- und Gemüsesorten wann auf unseren heimischen Äckern reifen, und wie die ganzen Pflanzen aussehen, an denen die Früchte, Blätter oder Wurzeln wachsen, die wir verzehren, ist der Supermarkt nicht die richtige Adresse. Ein Hofladen mit angrenzenden Anbauflächen ein eigener Garten gewähren hier deutlich mehr Einblick. Zunehmend bieten Bauernhöfe auch Selbsternte-Felder an. Hier werden im Frühjahr verschiedene Gemüsesorten gesät, die man dann gegen eine Saison-Gebühr den Sommer über hegen, pflegen und beernten kann. Vorkenntnisse braucht man nicht – nur die Bereitschaft, vor Ort Erfahrungen zu sammeln…
Anonyme Lebensmittel, deren Herkunft man über das Ladenregal hinaus nicht weiter verfolgt, machen satt. Lebensmittel hingegen, von denen man weiß, auf welchem Acker sie gewachsen sind, die man selbst geerntet und von Erde befreit hat, oder die von einem Bauern stammen, den man persönlich kennt, machen zufrieden. Haben Sie den Unterschied schon einmal bemerkt?
Der August mit seiner Vielfalt an regionalen Produkten ist ein guter Monat, um sich auf Forschungsreise zu begeben – in den eigenen Garten, zu den Hofläden und Wochenmärkten in der Umgebung, zu der Frage, welchen Stellenwert die reine Sättigung hat, und wie man durch bewusstes Einkaufen und Zubereiten zudem ein wohliges Zufriedenheitsgefühl beim Essen kultivieren kann.